Der Prozess des „Nein-Sagens“

Hallo geliebter Urvertrauen Freund,

heute nehme ich dich mitten hinein in mein Leben. Wir arbeiten gerade an unserem neuen Kurs „Soul Book“ und für die „Taster Sessions“ (kostenlose Tutorials zum Kennenlernen) habe ich ein Tutorial ausgearbeitet, wo es um die Verletzungen geht, die wir als Frauen immer wieder erfahren und auch, was uns gelehrt wurde, wie wir als Frauen zu sein haben, über Jahrtausende. Still sein, im Hintergrund sein, Schweigen, auch wenn Grenzen überschritten wurden… ach es gibt so viel mehr.

Also einer der Gründe für Soul Journaling ist eben, das wir über das Schreiben und mixed media Art unseren Gefühlen Raum geben können. Und  das habe ich in diesem Tutorial getan (wenn du magst, kannst du dir das Tutorial hier ansehen, um besser zu verstehen worüber ich jetzt rede).

Und zwei Tage später hat es in meinem privaten Reich gekesselt, aber so richtig. Und da komme ich zum Thema dieses Blog-Artikels, der auch was mit den Wunden, die wir als Frau mit uns tragen zu tun hat: Was an „Nein“ verstehst du nicht?

 Es geht um eine Frau aus meinem ferneren Verwandtenkreis. Sie spielt schon ewig das Spiel der Schuldzuweisung, des armen Opfers, der Manipulation und obwohl ich es weiß und erkenne, habe ich sie dieses Spiel spielen lassen, auch mit mir. Weil frau ja nett sein will, weil frau ja für alle Verständnis hat, weil frau ja „spirituell“ ist, weil frau ja ruhig mal ein Schritt zurück treten kann, ist ja nicht so schlimm, ist ja nichts dabei, man sieht sich ja nicht so oft… und jedes Mal ging es mir schlecht.

Seit  nun bald 25 Jahren spielt die gesamte Familie das verrückte Spiel dieser Frau mit, inkl. mir. Jedes Mal ärgere ich mich darüber. Jedes Mal bin ich genervt und jedes Mal habe ich versucht heraus zu finden, was das mit mir zu tun hat. Und der Kopf hat viele Lösungen gefunden, aber das Gefühl nicht. Weil Kopflösungen niemals so tief gehen wie Gefühllösung.

Aber nach der Arbeit am „Soul Book“ (siehe Tutorial „Wunden heilen“) kam endlich die Gefühllösung in Form eines Anrufs und eine Forderung von dieser Frau, die massiv über meine Grenzen gegangen sind. Und zu Beginn habe ich erst wieder versucht, dass alte Spiel fortzusetzen, habe im gewunden, war unklar in dem was ich sagte, fühlte mich unter Druck gesetzt, fühlte mich in die Ecke gedrängt, fühlte mich machtlos. Und dann fühlte ich es plötzlich, ganz klar und rein in mir: NEIN!

Nein zu diesem Spiel der Manipulation. Nein zum Spiel von „sie ist das arme Opfer und wenn ich nicht tue, was sie sagt bin ich Täter!“. Nein zum Spiel von Schuldzuweisungen. Nein zum Spiel immer den Spieß umzudrehen, damit ich den „Schwarzen Peter“ in der Hand halte. Nein dazu, dass diese Frau mit die Luft zum Atmen nimmt. Nein.

Und ja, zum ersten Mal hat sie von mir ein ganz klares „Nein!“ zu hören bekommen. Ohne Ausreden, ohne lange Erklärungen. Ohne mich zu rechtfertigen oder zu verteidigen. „Nein, das möchte ich nicht!“. Fertig. Und ich habe einfach aufgelegt… was ich noch nie vorher gemacht habe.

Aber dieses „Nein!“ am Ende einer jahrzehntelangen Beziehung, die mir nicht gut getan hat, musste ich selbst erstmal in seiner Größe erfassen.

Meine Familie hatte es an diesem Tage nicht leicht mit mir. Weil dieses Telefonat nur ein Schlüsselmoment für viel größere Erkenntnis war. All die alten Wunden brachen plötzlich auf, alles, was man als Frau und schon als Mädchen mit sich trägt an Grenzüberschreitungen, und immer klaglos, mit einem Lächeln eingesteckt hat, traten hervor. Viele Tränen kamen, unfassbar viel Wut kam hoch. Es war sehr befreiend und arbeitet immer noch nach.

Grenzüberschreitungen

Ich glaube manchmal, Männer können sich gar nicht vorstellen, wie viele Grenzüberschreitungen man als Frau und Mädchen in seinem Leben erfährt. Wieder und wieder. Und wir müssen irgendwie versuchen damit klar zukommen. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Macht des Gegenübers so groß ist, dass man sich dem nicht erwehren kann. Hinzukommt, dass wir oft nicht beigebracht bekommen, wo unsere Grenze eigentlich ist.

Was es heißt seine energetischen, aber auch sehr realen körperlichen Grenzen zu schützen. Wer von uns hat nicht schon gehört „Stell dich nicht so an!“ oder „So schlimm ist es nun auch nicht!“. Wir vergraben diese Grenzüberschreitungen tief in uns – und ich rede hier nicht ausschließlich von sexuellen Grenzüberschreitungen.

Es fängt schon viel kleiner an, wenn wir Dinge tun müssen/sollen, bei denen wir uns nicht wohlfühlen, aber aufgrund von Druck von außen machen. Auch in der Schule. Ich erinnere mich, dass ich in der Grundschule mich vor die gesamte Klasse stellen musste und „Kuckuck ruft’s aus dem Wald!“ singen musste. Es war nicht die einzige Demütigung, die man als Schüler (ja, auch die Jungs) in der Schule erfährt.

Wo man vorgeführt wird, bloß gestellt wird, klein gemacht wird. Alles Grenzüberschreitungen. Dieses Spiel lernen wir als Kind und als Erwachsener spielen wir weiter, mit einem aufgesetzten Lächeln. Weil man ist ja „ein großes Mädchen / ein großer Junge“ – man hält das aus. Wirklich?

Ich habe mich entschieden, es nicht mehr auszuhalten. Ab jetzt nicht mehr. Dieses „Nein!“, geboren aus der Erkenntnis, wie viele Spielchen wir aufgezwungen bekommen, um in das System zu passen, ist noch immer wackelig. Aber ganz ehrlich: wenn das System uns klein halten möchte, uns zum Schweigen bringen möchte, möchte, dass ich etwas tue, obwohl es mir schlecht dabei geht – dann ist es kein gutes System – gleichgültig ob wir hier vom Schulsystem, Arbeitssystem, Familiensystem, Beziehungssystem usw. sprechen.

Schlechte Gewissen machen

Was Manipulator sehr gut können, und das sind häufig die Menschen, die Grenzen überschreiten, ist es, dir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn du versuchst dich zu wehren oder deine Abwehr gleich im Keim zu ersticken. Jenseits des „du wolltest es doch auch!“ gibt es viele, viele Abstufungen. Fängt schon mit dem „das bleibt unter uns“ an. „Du möchtest doch nicht, dass es dem oder dem schlecht geht?“ „…, dass sie enttäuscht von dir sind?“- denk an deine Noten, denk an deinen Job, denk an deine Eltern, denk an deine Kinder, an das Geld, das Haus, den Partner usw.

Denk an alle, nur nicht an dich. Achte darauf, dass alle in ihrer Blase von „alles ist gut“ weiter leben können – da kannst du doch das auch noch einstecken. So packen wir unseren „Lebensrucksack“ voll mit Steinen, die nicht zu uns gehören. Die schwer sind, schwer wiegen, eine schwere Energie machen. Damit laufen wir dann  durch das Leben, vergessend, dass wir einst diese Steine des „Schlechten Gewissens“ eingepackt haben.

Es ist gut sich daran zu erinnern, damit wir sie wieder auspacken und nichts mehr tragen, damit es jemand anderem gut geht. Schon gar nicht dem Peiniger, schon gar nicht demjenigen, der unsere Grenzen achtlos, respektlos, lieblos überschreitet und das auch noch völlig normal und richtig findet.

Buhmann

Und das völlig schräge ist ja, dass diejenige, die den Mund aufmacht, ja häufig erstmal der „Buhman“ (Buhfrau?!?) ist. Man stört das „geheime“ stillschweigende Gefüge. Man bringt Licht in die verdreckten dunklen Ecken, die alle lieber verdeckt halten möchten.

Ich war schon so oft der Buhmann. In meiner Schulzeit, in der Schulzeit meiner Kinder – weil ich gerade das Schulsystem nicht einfach ungefragt so hinnehme und weil ich meinen Kindern so manchen Druck in der Schule ersparen möchte, den ich aushalten musste. Es gibt Bereiche, da bin ich wirklich stark „Nein!“ zu sagen. Du sicherlich auch.

Und dann gibt es Bereiche, da bin ich ganz schlecht darin „Nein!“ zu sagen. Und die Bereiche, wo wir schlecht sind im Nein-Sagen, da liegt für uns der Schatz der Selbst-Erkenntnis verborgen. Bei mir ist es immer der familiäre Bereich. Im Job, im Business, im Freundeskreis usw. kein Problem. Also liegt meine Entwicklung in der Familie? Was ist es bei dir? Achte mal darauf. Wo fällt es dir schwer „Nein!“ zu sagen und warum?

Der Buhmann sein ist nicht leicht zu tragen. Kommt doch beim Buhmann schnell eine ganze Kaskade von Nachfolge-Erscheinungen und Befürchtungen mit: Ausgrenzung, Benachteiligung, Ablehnung, Selbst-Zweifel, Gefühle und auch Unterstellungen wie man sei unsozial, egoistisch, eben nur auf sich bedacht, unlogisch, rücksichtlos, herzlos usw. Auch diese Liste könnte man wohl unendlich weiter führen.

Und oft ist es wirklich so, dass der Buhmann alleine dasteht. Der, der Licht ins System bringt, ist selten derjenige, der gefeiert wird. Man solle doch lieber wieder schweigen, die Lampe abschalten oder besser nicht mehr zu Familientreffen, Elternabenden, Vereinssitzungen, Freundestreffen usw. kommen.

Also für mich persönlich ist es wichtig, einen Kreis von Menschen um mich zu haben, von denen ich weiß, dass sie zu mir stehen, auch wenn ich mal „blöd“ bin, auch wenn ich der „Buhmann“ bin, wenn ich ehrlich bin und die mein „Nein!“ tragen können. So habe ich meine kleine Familie aufgebaut. Hier bin ich sicher.

Auch sicher immer wieder in neue Entwicklungsprozesse eintauchen zu können ohne fallengelassen zu werden, ohne ausgegrenzt zu werden. Ich bin jetzt erwachsenen – ich kann das. Und in dem ich mir diesen Raum gewähre, setze ich Impulse für meine Kinder, dass sie „Nein!“ sagen dürfen. Dass sie zu ihren Gefühlen stehen dürfen, dass sie vertrauen dürfen in dieser Familie. So wichtig. In unserer Wandlung durchbrechen wir den Kreis des Schweigens, des Marionetten-Daseins.

Meine Kinder – jetzt alle Teenager- dürfen meinen Prozess der Wandlung auch mitbekommen. So wie meine Tränen, meine Wut, meine wackeligen ersten neuen Schritte, nachdem ich dieses alte Beziehungsmuster durchbrochen hatte. Wir reden darüber, das schafft Klarheit für sie, für mich, für unser Familiensystem.

Der andere ist nicht wichtiger, als du

Oft haben wir als Mädchen gelernt den anderen wichtiger zu nehmen, als uns selbst. Oder auch Dinge. Warum z.B. sind die Noten wichtiger, als das es uns gut geht in der Schule. Wie kann das sein? Wo haben wir hier den Weg verloren?

Ich habe als Mädchen noch gelernt, dass die Wünsche meines Vater die höchste Priorität haben. Es wurde gegessen, was er wollte. Es wurde im Fernsehen geschaut, was er wollte. Die Ausflüge gingen dahin, wo er es wollte. Die Musik lief, die er hören wollte.

Dieses Spiel habe ich übernommen und in meine Beziehungen weitergetragen. Natürlich war ich die beste Partnerin für meine Männer. Schließlich war ich immer so, wie sie es wollten. Auch bei einem Mann habe ich dieses Spiel lange Jahre gespielt. Bis mein sehr aufmerksamer Sohn mir das knallhart ins Gesicht gesagt hat. Da fing ich an aufzuwachen. Mich zu beobachten und erschreckt festzustellen: 

Tatsächlich ich spiele das Spiel meiner Mutter weiter – der Mann ist wichtiger, als ich. Das ist das, was ich meinen Mädchen mitgeben. Wollte ich das? Nein. Also fing ich an mich zu wandeln. Es war ein langer weg. Ein tränenreicher, mit so einigen Streits mit meinem Mann, der ja eine andere Jenny gewöhnt war. Aber wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen, haben ihn gemeinsam gemeistert und es hat mir geholfen in meine Kraft zu kommen.

Zu mir zu stehen, was unabdingbar war, um überhaupt zwei Firmen wie urvertrauen.de und die urvertrauen-akademie.de so groß aufzubauen. Das funktioniert nicht, wenn ich nicht in meiner Kraft bin.

Gesunde Kompromisse

Es geht ja nicht darum, dass wir den Spieß umdrehen und jetzt die Grenzen der anderen überrennen mit unserem Nein! Es geht darum, dir klar zu werden, wo deine Grenzen sind. Was okay ist zu tun und was nicht okay ist zu tun.

Wir wollen ja vernünftige Beziehungen miteinander, also ist es wichtig, dass wir, wenn es darum geht, dass man etwas Gemeinsames machen möchte, einen Weg findet, wo beide sich wohl fühlen. Einen Weg, den beide gut gehen können. Ja, das ist nicht immer leicht.

Dieser Weg findet sich nicht immer sofort. Manchmal darf man ausprobieren, wandeln, dran arbeiten und manchmal darf man auch einfach loslassen und feststellen, dass man nicht mehr zusammen gehen möchte. So habe ich schon viele Arbeitsstellen gehen lassen.

Die Waldorfschule meiner Kinder gehen lassen. Wir sind oft umgezogen, weil es nicht stimmig war. Alte Freundschaften gehen lassen, weil es einfach nicht mehr passte usw. Wir dürfen gehen lassen, wenn es keine Möglichkeit für „gesunde Kompromisse“ gibt. Wenn wir nicht auf einen Nenner kommen. Und das ist okay. Das dürfen wir.

Letztendlich dürfen wir uns selbst immer wieder daran erinnern: Es ist unser Leben – unsere Lebenszeit – wir leben nicht, damit andere sich alle wohlfühlen, während deine Grenzen permanent überschritten werden. Entweder wir finden einen Weg, wo es uns gemeinsam gut geht oder wir gehen getrennte Wege. Ja, dazu gehört Mut, dazu gehört Kraft, eine riesige Portion Selbst-Liebe, Selbst-Achtung, Selbst-Wertschätzung. Aber es lohnt sich.

Mein Lebensreich fühlt sich im Großen und Ganzen hervorragend an. Und die kleinen Momente, wie das Gespräch mit der „Verwandten“ zeigen mir auf, wo ich noch nachjustieren darf, damit alles noch runder läuft. Wieder bin ich ein Stückchen mehr „Ich“ geworden. Wieder bin ich noch ein Stückchen mehr „bei mir“ angekommen und es fühlt sich gut an. Befreiend, stärkend, friedlicher.

Ich persönlich bin noch sehr gespannt, was mein großes Thema beim diesjährigen „Soul Book- Buch der Schatten“ noch an Schätze aus der Dunkelheit, aus dem Schatten ins Licht hervorbringen wird. Eine spannende Reise zu mir selbst.

Ich freue mich über jede, die mit dabei ist und so ihre Welt auch lichtvoller, friedlicher, liebevoller und einfach leichter machen möchte.

Wir sehen uns, deine Jennifer 

 

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